Schon im Winter 2021 bin ich in zwei Etappen von meinem Zuhause aus in Richtung Norden gestartet. Entlang der Oste ging es per Fähre über die Elbe und über Brunsbüttel, Marne, Friedrichskoog durchs herb-schöne Dithmarschen. Hier habe ich erlebt, mit wie viel Nässe der Kohl auf den fetten, aufgeweichten Kleiböden zurechtkommt - und wie gut er frisch vom Feld schmeckt, wenn sonstiges Grünzeug fehlt. Angefaulte und beschädigte Köpfe gab es genug an den Ackerrändern, so dass die Selbstbedienung ganz ohne schlechtes Gewissen möglich war...

Entlang der Meldorfer Bucht ging es immer am Deich entlang nach Büsum. Hier hätte ich mir besser ein Zimmer gesucht, denn unmittelbar an der Küste ist es schwierig mit guten Übernachtungsmöglichkeiten in der Natur. Schließlich musste am späten Abend ein wenig idyllisches Parkplatz-Gebüsch als Lagerplatz herhalten.

Am nächsten Morgen bin ich im Nieselregen auf dem mächtigen Seedeich zum Eider-Sperrwerk und weiter nach Tönning gelaufen. Links graues Wattenmeer, gradeaus grüner Deich, stundenlang das gleiche Bild. Keine anderen Menschen bis zum Sperrwerk, nur die Schafe. Langweilig? Vielleicht. Aber auch Erholung pur für den Kopf.