Waldbaden

Wald - Gesundheit, Wohlbefinden und Entspannung

"Ich bin gerne im Wald!" - dieser Aussage wird fast jeder zustimmen. Warum geht es uns so gut, wenn wir im Wald unterwegs sind? Wälder wirken vielfältig auf unseren Körper und unsere Psyche:

Weicher Waldboden - Der federnde, unversiegelte Untergrund ist eine Wohltat für unsere Gelenke, die im Wald entlastet werden. Streifen wir im Wald durchs Unterholz, trainieren wir auf dem unebenen Boden nicht nur unseren Gleichgewichtssinn sondern schulen unseren gesamten Bewegungsapparat.
Ätherische Öle - Die Bäume, Sträucher, Blumen, Moose und Farne setzen unentwegt eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe frei. Davon wirken zahlreiche Stoffe auf unser Immunsystem ein, welches stimuliert und gekräftigt wird - übrigens auch noch Tage nach einem längeren Aufenthalt im Wald!
Grün - Grün ist die Farbe der Hoffnung und des Lebens. Im Wald sind wir oft völlig umgeben von dieser Farbe. Studien haben ergeben, dass der Anblick von Grün uns beim Gesundwerden unterstützen kann. Grün macht glücklich!
Lichte Waldbestände - Die ersten Menschen waren wahrscheinlich über lange Zeit in der afrikanischen Savanne zu Hause. Vereinzelte Bäume in der Savanne boten Schutz, Nahrung und Schatten. Trotzdem war die Umgebung gut zu überblicken. Auch noch nach Millionen von Jahren fühlen wir uns in lichten Wäldern (und Parks!) besonders wohl.

Waldbaden

Wer ein Waldbad nimmt, wird weder nass, noch ist ein Esoteriker und man muss auch keine Bäume umarmen... wobei letzteres durchaus schön sein kann! :-)

Im Gegenteil, die Idee des Waldbadens wurde in Japan schon früh auf eine wissenschaftliche Ebene gehoben und ist dort seit den 1980er Jahren eine - inzwischen auch von den Krankenkassen anerkannte - Möglichkeit der Prävention und Gesundheitsvorsorge. Zum Teil wird Waldbaden auch kurativ zur begleitenden Therapie von Krankheiten angewandt.

Unter einem Waldbad verstehen wir das vollständige "Eintauchen" in die Waldatmosphäre. In Japan hat sich dafür der Begriff Shinrin Yoku entwickelt, der mittlerweile auch außerhalb Asiens gebräuchlich ist.

Während des Waldbades verfolgen wir kein konkretes Ziel. Wir sind einfach im Wald... und versuchen ihn mit all unseren Sinnen wahrzunehmen. Wir dürfen über seine vielen kleinen und großen Wunder staunen, bewusst seine gute Luft atmen und uns wunderbar entspannen.

Dafür reichen kurze Strecken vollkommen aus. Ein Waldbad ist keine Trimm-Dich-Übung und auch keine Wanderung. Während eines kurzen Waldbades schlendern wir nur einige Hundert Meter weit gemütlich durch den Wald. Ein eindrückliches Erlebnis ist für viele Teilnehmer die Entdeckung der Langsamkeit und das Erfahren echter Entschleunigung.

Es gibt zahlreiche Übungen, die ein Waldbad besonders intensiv werden lässt. Dabei lässt sich Waldbaden mit Yoga vergleichen - wir können es alleine praktizieren oder in der Gruppe. Einige Menschen können sich besser entspannen, wenn sie alleine sind. Andere fühlen sich in der Gruppe geborgener und schätzen die Anleitung.

Waldgesundheitsangebote im Landkreis Stade

Seit April 2021 bin ich Kursleiter für Waldbaden sowie einer der ersten WaldWohl-Trainer in Niedersachsen. Ich freue mich, andere Menschen mit dem Gesundheitspotenzial des Waldes vertraut machen zu dürfen.

Es muss nicht immer das klassische Waldbad sein: Auch während eines Morgenspaziergangs mit Entspannungsübungen oder eines abendlichen Lyrik-Erlebnisses können wir uns herrlich in der wohltuenden Waldatmosphäre entspannen und unsere Umgebung bewusst genießen.

Gerade durch die Viruslage sind Gesundheitsangebote an der frischen (Wald-) Luft ins Blickfeld gerückt. Sobald es die allgemeine Situation erlaubt, werde ich offene Waldbaden-Veranstaltungen anbieten, insb. niedrigschwellige Schnupperangebote. Auch für Firmen, Vereine und andere Institutionen im Landkreis Stade biete ich bei Interesse Kurse an.

Dabei kooperiere ich mit WaldWohl bzw. den Niedersächsischen Landesforsten.

Aktuell - Prüfung zum WaldWohl-Trainer am 8.4.2021

Bei ziemlich winterlicher Witterung inklusive einigen Graupelschauern fand am 8.4.2021 die Prüfung zum WaldWohl-Trainer im Rüstjer Forst statt.

Jeder Prüfling hatte eine praktische Waldbaden-Einheit anzuleiten, so dass sich ein wunderbar abwechslungsreiches Programm bot. Es wurde geschlendert und gestaunt, bewusst geatmet, Augenübungen absolviert und kreative Waldpostkarten erstellt.

Nach einer Pause am Jägerfeuer, einem umfangreichen Gruppenfeedback sowie Einzelgesprächen mit den beiden Prüfern durften alle sechs Prüflinge ihre WaldWohl-Zertifikate aus den Händen von Birte Schmetjen entgegennehmen.

Einen Artikel dazu finden Sie auf der Website der Landesforsten, hier geht es zum Bericht (Fotos: Knut Sierk, Niedersächsische Landesforsten).

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